Abwehrreaktionen
Raubwanzen haben drei Abwehrreaktionen, welche sie "oft" einsetzen und ich folgend beschreiben möchte.
1. Abspreizen der Hinterbeine
Geschieht sehr oft, wenn die Raubwanze beim Fressen gestört wird, z.B. wenn eine andere Raubwanze oder Futtertier sich von hinten nähert. Die Raubwanze spreizt ihre Hinterbeine weit auseinander, so dass ein vorbeikommen erschwert wird.
2. Gift verspritzen
Die Raubwanze kann ihr Gift bis zu 30cm weit spritzen und somit sollte man nur mit äußerster Vorsicht mit den Tieren hantieren. Das Gift kann zu einer Hornhautschädigung führen, sollte es in die Augen gelangen.
3. Gift durch Stich
Der Stich wird meistens nur bei Futtertieren eingesetzt und führt innerhalb weniger Sekunden zur Lähmung des Beutetieres. Gegen Artgenossen wird der Stich nur im "Futterneid/Fresswahn" eingesetzt, ausgewachsene Tiere werden dadurch aber nicht verletzt.
Raubwanzen ergreifen eher die Flucht und greifen nur in sehr starker Bedrängnis an.

Geschlecht
Die Geschlechter sind relativ leicht zu unterscheiden. Das Weibchen hat ein breiteres Abdomen als das Männchen.

Paarung
Das Männchen trommelt auf das Weibchen bei der Paarung einige Male ein, Dauer der Paarung kann noch nicht genau bestimmt werden (>5min).

Eiablage, Entwicklung und Lebenserwartung
Nach ca. 4 - 7 Monaten sind die Raubwanzen geschlechtsreif und die Weibchen legen bis zu 2 Eier pro Tag. Die Weibchen drücken dazu ihr Abdomen leicht in den feuchten Bodengrund, nur ab und zu versuchen sie das Ei mit ein wenig Bodengrund zu bedecken. Die Eier liegen meist gut sichtbar an der Oberfläche. Sie haben eine Größe von ca. 3 mm und einen Durchmesser von ca. 2 mm.


Nach ca. 3 Wochen schlüpfen die kleinen Nymphen, diese haben einen rot/schwarzen Körper. Ca. 2 Wochen später erfolgt die erste Häutung und der Körper der Nymphe ist nun komplett schwarz, insgesamt häuten sich Raubwanzen 5 mal. Nach der letzten Häutung haben die Raubwanzen noch eine Lebenserwartung von ca. 1-1,5 Jahre.

Kurioses/Beobachtungen/Wissenswertes
Raubwanzen finden auch getötete Tiere, die am Boden liegen.
Raubwanzen lassen Artgenossen an ihrer Beute mit saugen.
Raubwanzen greifen manchmal ein größeres Beutetier an, als ihr aktuelles Beutetier.
Raubwanzen kommen an die Scheibe gelaufen, sollte sich davor etwas bewegen.
Raubwanzen saugen auch an abgefallen Beinen von Heimchen, Schaben usw.
Raubwanzen benutzen entweder den Trinknapf oder stecken ihren Rostrum (Rüssel) in die feuchte Erde zur Wasseraufnahme.
Raubwanzen überleben eine Nacht bei Minustemperaturen (fallen in eine Art Froststarre) und sind wieder quicklebendig nach kurzer Zeit im Warmen.